Die TDW (Damage Weight Transmission) Werte zeigen die Transmissionsmenge eines gewichteten Spektralbereichs, der sich über den Bereich des UV- und des sichtbaren Spektrums erstreckt. Die Solarstrahlung in diesem Spektralbereich führt zu Beschädigungen an Materialien, was sich durch das Verbleichen als auch durch den generellen Zerfall von Stoffstrukturen zeigt.
Der TDW-Wert wird verwendet, um die Menge des Lichtes zu beurteilen, die Verbleichungsschäden hervorruft. [Zum Beispiel wird ein TDW von 80% mehr Verbleichungsschäden hervorrufen als ein TDW von 20%].
Der TDW beinhaltet sowohl die Energie der Sichtbaren als auch der UV-Strahlung der Sonne. Jeder Wellenlänge ist ein spezieller, gewichteter Energiewert zugeordnet, der dem Schädigungspotenzial (Photonenenergie) dieser Strahlung entspricht.
Das Verbleichen von Materialien wird oft nur der UV-Strahlung zugeschrieben. In der Vergangenheit wurde die UV-Transmission als die beste Bewertung der Schutzeigenschaft von Verglasungen gegen das Ausbleichen angesehen. Allerdings ist die UV-Strahlung nicht der einzige Bereich des Solarspektrums, der für Schädigungen verantwortlich ist.
Obwohl auch das
sichtbare Licht,
künstliche Beleuchtung,
Wärme,
Luftfeuchtigkeit,
das Alter der Materialien und
verwendete Färbemittel
eine Rolle spielen, wird der UV-Strahlung der größte Anteil an Verbleichungsschäden zugeschrieben.
Der Schutz gegen UV-Strahlung ist nicht nur in heißem und sonnigem Klima wichtig. Auch in kaltem und bewölktem Klima geht von der UV-Strahlung generell eine schädigende Wirkung aus!
Die Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) warnt vor der Verwendung von UV-Transmission als einzigen Maßstab, um potentielle Verbleichungsschäden zu messen. Wissenschaftler haben festgestellt dass auch totales Blocken des UV- Strahlungsbereiches des Solarspektrums das Verbleichen bei den meisten Stoffen nicht eliminiert, sondern das Verbleichen lediglich verlangsamt.
Neue Faktoren, die den Gesamteffekt von UV und sichtbarem Licht in Bezug auf Verbleichen quantifizieren, wurden entwickelt.
Der Umfangreichste ist der TDW-ISO (ISO Damage Weight Transmittance), der mittlerweile von vielen Experten verwendet wird, um die potentiellen Effekte von verschiedenen Verglasungsmaterialien in Bezug auf Verbleichen besser einschätzen zu können. Dieser Faktor quantifiziert die Fähigkeit Verbleichungsschäden zu reduzieren, in dem er sowohl den Effekt von UV-Transmission als auch von sichtbarem Licht misst.
Die TDW-ISO Berechnung ordnet einen spezifischen, gewichteten Verbleichungsfaktor zu jeder Wellenlänge von UV oder sichtbarem Licht zu, basierend auf ihrem Beitrag am Verbleichen. Es ist bekannt dass die kurzwelligere Strahlung (wie UV) zu mehr Verbleichungsschäden führt als die langwelligere Strahlung (wie das sichtbare Licht). Folglich haben die kurzwelligen Strahlungen einen höheren gewichteten Verbleichungsfaktor als die langwelligen Strahlungen. Die Gesamtsumme dieser wellenlängenspezifischen Faktoren ergeben die TDW eines bestimmten Glas-/Folienprodukts.
Durch die Berücksichtigung der TDW-Werte von verschiedenen Verglasungs- oder Folientypen können Architekten, Geäudebesitzer und Fensterbauer den Verbleichungsschutz effektiver vergleichen.